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Beitrag: Kaufwert der Reichsmark um 1910 |
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Anika Schmitt
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Kaufwert der Reichsmark um 1910 |
Hallo an alle die ihr Euch auskennt,
wir haben im Schrank einer Tante einen ganzen Stoss 1000 Mark Scheine die 1910 in Berlin von der Reichsbankhauptkasse gedruckt wurden, gefunden.
Ich hätte gerne gewusst was man damals für 1000 Reichsmark kaufen konnte.
Kennt sich damit jemand aus?
Was sind denn diese scheinbar unbenutzen Scheine heute wert?
Freu mich auf Eure Antworten.
Liebe Grüsse
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Muenzenfreund 20.04.11 - 23:11
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Re: Kaufwert der Reichsmark um 1910 |
Laut Statistischem Bundesamt entspricht eine Mark von 1910 etwa 5 Euro von 2008.
1000 Mark hatten entsprechend eine Kaufkraft von 5000 Euro.
Als praktisches Beispiel und gewissermaßen als Kontrast habe ich noch einen Kreditvertrag der königlich-preußischen Sparkasse von 1909 vorliegen, wo der Erbauer meines Elternhauses für den Bau eben dieses einen Kredit über 5000 Reichsmark aufnahm.
Für 25.000 ? kann ich heute kein Haus mehr bauen. :-(
Zu den Scheinen: Sie wurden lange vor der Inflation (etwa zu Beginn des 1. Weltkrieges) für ungültig erklärt und sind heute noch massenhaft auf Flohmärkten zu finden.
Für guterhaltene Scheine werden Preise zwischen 50 Cent und 1 Euro gezahlt.
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Anika Schmitt 21.04.11 - 00:06
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Re: Kaufwert der Reichsmark um 1910 |
super, vielen Dank für die Auskunft :D
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Kay 21.04.11 - 00:10
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Re: Kaufwert der Reichsmark um 1910 |
Hättest du aber diese 5000 Reichsmark damals in God 20 Markstücke anstatt Papiergeld getauscht,wären es 250 Goldstücke gewesen.
Jedes hat ca 7 Gramm Feingold= 1,750kg Feingold.
So wäre der Goldwert heute knapp 60000 Euro.
Nicht auszudenken,was wäre, wenn Opa die 5000 Reichsmark in seltene 5 Goldmarkstücke umgetauscht hätte, welche neben dem selben hohen Goldpreis zusätzlich noch Seltenheitswert besitzen.Ich glaube, dann wärst du heute bei 100000 Euro!
Deswegen träumt ja jeder Münzsammler von der Erfindung der Zeitmaschine.Mal eben ein paar Hunderter Scheine in Gold umtauschen.
Interessant zu wissen wäre, ob die Banken damals immer genügend Goldmünzen zum Umtauschen vorrätig hatten?
Aber wer damals Papier gespart und hinter Bilderrahmen versteckt hatte, (Papiergeld war modern und schick!), der schaut heute dumm aus der Wäsche.
Meine Großeltern war Bauern, hatten also immer Gold.Sie ließen sich leider anschnacken, daß Banknoten doch viel moderner und mehr im Trend seien.
Ein paar Jahre später dann, gab es diese Banknoten billiger als Klopapier.
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Muenzenfreund 21.04.11 - 19:33
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Re: Kaufwert der Reichsmark um 1910 |
1910 war Papiergeld aber schon nicht mehr durch Goldreserven gedeckt.
Das war dann auch der Grundstein für die Inflation. Ab 1914 wurde ganz offiziell in Goldmark und Papiermark unterschieden. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war niemand mehr bereit, Gold in Papier zu tauschen. ;-)
Übrigens wurden die 1000er mit grünem Siegel ohnehin erst ab Ende 1918 gedruckt und einfach zurückdatiert. Nur die mit rotem Siegel sind Vorkriegsausgaben.
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villa_rustica 22.04.11 - 10:54
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Re: Kaufwert der Reichsmark um 1910 |
Eine sehr interessante Aussprache zum Thema Papiergeld und Gold gibt es hier dokumentiert:
http://www.reichstagsprotokolle.de/Blatt_k12_bsb00002846_00634.html
bzw. auf den folgenden Seiten!
Schönen Gruß v_r
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