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Beitrag: Medaillen |
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Goldfinger
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Medaillen |
Gibt es eigenlich auch Prüfer für die Echtheit von Medaillen? Spätestens seit die Bronnzemedaille der Gewerbeausstellung Berlin von Loos mit vielerlei verschiedener Patina bei ebay fast säckeweise angeboten wird,(bei MA im Augenblich fünfmal) ist klar, dass es sich um keine Prägung von 1844 handelt. Zur Zeit fällt mir auf, dass eine Medaille \"Bundesschießen Stuttgart\" 1875 (Schwenzer) bei ebay in größeren Mengen auftaucht. Auch bestimmte Stuttgarter Schulprämien sind seit vielen Jahren überall zu haben. Macht es noch Sinn, Medaillen zu sammeln? Gibt es irgendeine Sicherheit gegen Fälschunegn oder Nachprägungen? Das Gewicht hat schon bei der ursprünglichen Herstellung geschwankt, man hat oft bei jeder Bestellung nachgeprägt mit unterschiedlichen Schrötlingen. Im Gegensatz zu Münzen müssen die Stempel bei Medaillen ja nht zerstört werden.
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Muenzenfreund 05.12.11 - 20:07
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Re: Medaillen |
Meine Anfrage bei Google nach "vereidigter Sachverständiger für Münzen und Medaillen" sagt ja.
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Goldfinger 07.12.11 - 19:26
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Re: Medaillen |
Die Anbieter hier scheint das nicht zu stören, jetzt wird die Medaille von 1844 sogar sechsmal angeboten.
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W.Mergel 07.12.11 - 20:02
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Re: Medaillen |
Na ja,
nur die Häufung einer Medaille ist ja noch kein Beleg für eine Fälschung und mit Nachprägungen ist das so eine Sache.
Ich kenne einen Fall, da hat der Medailleur nach über 20 Jahren mit seinen Original-Stempeln noch weitere Abschläge auf Bestellung hergestellt. Ist das nun eine "echte" Medaille oder nicht?
Trotzdem macht es natürlich Sinn, Medaillen zu sammeln - es sind kleine Kunstwerke und spiegeln das Zeitgeschehen. Da ist es doch Nebensache ob es das Teil 5x oder 50x gibt.
Es ist übrigens nicht richtig, daß die Stempel von Münzen nach Gebrauch zerstört werden müssen. In Berlin existiert sogar ein Kabinett für ausrangierte Stempel. Das wäre ja leer, wenn es ein Gebot zur Zerstörung der Stempel geben würde.
lg
W. Mergel
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Muenzenfreund 07.12.11 - 21:26
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Re: Medaillen |
Ist eine Nachprägung mit Originalstempeln denn überhaupt eine Fälschung ?
Klar, dass sich der Sammler besch...en fühlt, aber ist sowas strafbar ? Und kann man das überhaupt nachweisen ?
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W.Mergel 08.12.11 - 07:53
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Re: Medaillen |
Warum sollte das strafbar sein?
Der Medailleur ist Inhaber und Sachwalter seines geistigen und materiellen Eigentums und weil es keine gesetzlichen Beschränkungen für die Auflage gibt, sind solche NPs legal. Es steht auch nirgends, daß eine Medaille an nur einem Tag -quasi in einem "Rutsch"- geprägt werden muß.
Trotzdem werden natürlich alle Käufer solcher Stücke irgendwie hintergangen - sowohl die Käufer der NPs als auch die Käufer der "originalen" Stücke.
lg
W.Mergel
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Goldfinger 08.12.11 - 11:50
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Re: Medaillen |
Ein Experte müsste eigentlich anhand der Legierung (mikroskopisch) feststellen können, ob die Bronze, also der Schrötling, von 1844 oder von heute stammt. Früher waren die Reinheitsgrade wesenlich geringer als bei dem heutigen galvanisch raffiniertebn Kupfer. Eine nachgeprägte Medaille, bei der die Legierung nicht identisch ist, halte ich für eine Fälschung.
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Muenzenfreund 08.12.11 - 11:55
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Re: Medaillen |
Man kann aber auch einfach zeitgenössische Medaillen einschmelzen.
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Goldfinger 08.12.11 - 14:37
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Re: Medaillen |
Die künstlich erzeugte Patina bei vielen Medaillen (und Münzen) dürfte ein Fachmann ebenfalls erkennen. Die Medaille von 1875 wurde vor wenigen Monaten noch für 100 EUR verkauft, mittlerweile geht sie bei ebay nicht einmal mehr für die Hälfte weg. Die Käufer sind wirklich die Betrogenen.
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Goldfinger 16.01.12 - 13:08
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Re: Medaillen |
Die Medaille von Loos von 1844 taucht in immer abentuerlichen Mengen auf, mal mit Cola, mal mit Zitronensaft, mal mit Essig behandelt. Trotzdem finden sich allein bei ebay jede Woche mindestens drei neue Angebote. Wieviele Hundert unbedarfte Sammler gibt es eigentlich, die sich so etwas andrehen lassen? Offenbar gibt es viele Käufer, die gar kein abgegrenztes Sammelgebiet haben, sondern quer Beet wild drauf los kaufen.
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W.Mergel 16.01.12 - 16:24
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Re: Medaillen |
"Die Dummen werden nicht alle..." leider.
Der waldeckische Palmentaler von 1824 wird seit Jahren als plumpe Nachprägung verkauft und diese Dinger gehen immer noch weg.
Mit permanenten Abmahnungen konnte ich aber erreichen, daß diese Stücke nun wenigsten als "Copy" gekennzeichnet werden - meistens jedenfalls.
LG
W.Mergel
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Goldfinger 28.05.12 - 17:55
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Re: Medaillen |
Was sagt ihr dazu, dass jetzt bei Künker 42 in Esslingen gefertigte Münzstempel für chinesische Dollarmünzen um 1897 versteigert werden? (Angebotspreis stolze 50 000 Euro). Die Dinger stellt sich doch niemand in die Vitrine. Der (eventuell chinesische) Käufer wird wohl munter weiterprägen.
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bruno 28.05.12 - 18:29
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Re: Medaillen |
Dazu sage ich: Gut, daß ich keine chinesischen Dollarmünzen sammle!
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Goldfinger 27.06.12 - 17:35
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Re: Medaillen |
Weiß jemand genauer, wie das Künker-Angebot verlaufen ist? Zwei in Esslingen geprägte Dollar-Münzen wurden für 145 000 und 45 000 Euro versteigert. Ich habe mir sagen lassen, dass Künker auf chinesischen Druck (eines Museums?) auf die Auktion der Stempel verzichtet hat, um Missbrauch zu verhindern.
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