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MünzenBeitrag: Schreckenberger o.J.
[ Antworten ] [ Regeln ]
rentner100
Schreckenberger o.J.
Guten Abend alle Zusammen die es noch im Forum gibt.
Auf die Gefahr hin, dass mir leider wieder keiner was sagen kann, versuche ich es trotzdem noch einmal: Mir ist gesagt worden, dass es sich bei der Münze um einen Großgroschen aus Sachsen von Johann Friedrich II. handelt, einen sog. Schreckenberger. Wie ist Eurer Meinung nach die Münze von der Erhaltung einzuordnen (der silberfarbige Münzgrund ist auf beiden Seiten sichtbar) und wie wäre sie in diesem Zustand in etwa zu bewerten. Danke und ein schönes Wochenende.




bruno
09.10.15 - 22:32
Re: Schreckenberger o.J.
Hallo,
ich beziehe mich auf den Katalog "Die sächsisch-ernestinischen Münzen 1551 bis 1573" von Lothar Koppe.
Dieser enthält einen Extra-Teil, der sich speziell mit den Schreckenbergern beschäftigt.
Die Kat.-Preise für die Periode, in die Deine Münze fällt (1559/60), liegen für ss+ bei 100 bis 150 EUR.

Allerdings ist exakt Deine Münze nicht im Katalog enthalten (ich hab sie jedenfalls nicht gefunden).
Der Rüchseitenstempel entspricht der Nr. 69. Diese hat jedoch eine andere Vorderseite als Deine.
Der Unterschied ist die Anordnung der Punkte bzw. Doppelpunkte der Umschrift. Und da kann ich Deine Variante im Katalog überhaupt nicht finden.
Interessant sieht auf der Vorderseite das letzte "I" aus. Es scheint, als ob darunter ein "V" überprägt wurde (oder täuscht das Foto?). Beide Schreibweisen (SECVNDI und SECVNDV) gibt es laut Katalog.

Die Autoren schreiben, daß sie für Hinweise auf noch nicht enthaltene Stücke sehr dankbar wären.
Vielleicht solltest Du sie mal kontaktieren. Die könnten Dir dann bestimmt auch etwas genaueres zum Wert sagen.

MfG
Roland

rentner100
10.10.15 - 10:30
Re: Schreckenberger o.J.
Danke Roland für die schnelle Antwort. Es ist so wie Du beschrieben hast. Unter dem I ist ein V darunter. Dass meine Münze nicht im Katalog von Lothar Koppe enthalten ist, freut mich natürlich.
Der Rüchseitenstempel entspricht der Nr. 69. Dass es so verschiedene umfangreiche Unterschiede in der Anordnung der Punkte und Doppelpunkte der Umschrift gibt, scheint ja eine Wissenschaft für sich zu sein.
Wie Du sagst könnte/würde ich mit dem oder den Autoren sehr gerne Kontakt aufnehmen, wenn ich mit einer event. neuen noch nicht dokumentierten Variante einen Beitrag zu Ergänzungen im Katalog oder in der Litheratur leisten kann.
Wenn die Autoren schreiben, daß sie für Hinweise auf noch nicht im Katalog enthaltene Stücke sehr dankbar wären, haben Sie dann auch geschrieben wie man Sie erreichen kann? Ich würde Sie gerne kontaktieren. (Werde auch im Internet bei Google recherchieren um eine Adresse heraus zu bekommen)

Dir Roland jedenfalls nochmals herzlichen Dank für die Antwort und ein schönes Wochenende
Bernhard
rentner100

rentner100
10.10.15 - 10:55
Re: Schreckenberger o.J.
Hallo Roland (bruno),
ich wollte nur kurz mitteilen, dass ich eine Email an die 1.Vorsitzende der Gesellschaft für Thüringer-Münzkunde e.V. Frau Christina Höhn, in der Sache schreiben werde, mit der Bitte um Weiterleitung an das Ehrenmitglied der Gesellschaft, Herrn Dr. Lothar Koppe, der in Berlin lebt.
Ich werde dabei auf den Beitrag im MA-Forum aufmerksam machen.
Mit besten Grüßen
Bernhard

rudi0911
10.10.15 - 20:11
Re: Schreckenberger o.J.
Ich denke da so vor mich hin,

dass es mal an der Zeit ist, dem bruno (Roland) auf diesem Wege DANKE zu sagen.

Seine fachmännischen Kommentare und numismatischen Erklärungen lese ich immer wieder mit Genuß.

Wenn ich persönlich auch noch nie betroffen war, so ist es mir einfach ein Anliegen, das auch hier einmal lobend zu erwähnen. Ist ja leider nicht sehr häufig die Regel.

Danke Dir ganz herzlich

mit Sammlergrüßen vom Rudi (y)

bruno60
12.10.15 - 19:57
Re: Schreckenberger o.J.
Hallo Rudi, besten Dank für die netten Worte.

Ich will es mal so sagen:
Ich bin sehr froh, daß es dieses Forum gibt, mir wurde hier schon sehr oft geholfen.
Und natürlich antworte ich auch gern, wenn ich mal anderen helfen kann.
So sollte es eigentlich selbstverständlich sein, wenn sich Altmetallsammler hier im Forum treffen.

Wir hier haben ein so schönes Hobby, worüber wir bestens fabulieren können, da braucht es kein gegenseitiges Anblaffen oder überhebliche Antworten auf vermeintlich "dumme" Fragen.

@Bernhard
Im Katalog konnte ich keine direkte Kontaktadresse finden.
Aber ich denke, daß es mit Deiner Email schon klappen wird.
Bin jedenfalls sehr gespannt auf die Antwort.

Viele Grüße
Roland

SGA
12.10.15 - 20:39
Re: Schreckenberger o.J.
Seit vielen Jahren lese ich in Eurem Forum. Dabei habe ich eine Menge gelernt, auch deshalb, weil ich ein recht einsamer Sammler bin. Ich freue mich immer, wenn ich eine kleine Diskussion wie diese lese - auch wenn ich diese hier nicht recht verstehe (so gar nicht mein Sammelgebiet) - , ärgere mich, wenn ich dümmliche oder arrogante Fragen und Antworten finde. Der Ton ist hier rauer geworden, seit Jumbo 01 nicht mehr da ist.

rudi0911
12.10.15 - 22:39
Re: Schreckenberger o.J.
tach nochmal,

es ist immer ein Geben und Nehmen gewesen hier.
Dafür wurde das Forum auch zu Anfang installiert.
Der Ton war schon des Öfteren einmal mehr als RAU - auch schon zu Zeiten von meinem leider viel zu früh verstorbenen Freund Heinz.

RIP mein Lieber :-(

Er war nur damals für die Sicherheit bei MA verantwortlich und hat dann auch ziemlich fix zugeschnappt, wenn hier mal wieder einige Leute den Nachweis erbrachten, dass ihre Kinderstube jenseits der Gosse gewesen sein musste und die Gürtellinie bei denen irgendwo in Höhe der Fußsohlen sein musste.

Ich habe hier auch schon so einige Hilfn bekommen und konnte auch dem Einen oder Anderen helfen.

Und so sollte es sein und bleiben.

Streit und Sonstiges ist doch echt genug auf dieser merkwürdigen Welt, da brauchen wir das hier doch ganz bestimmt nicht.

In diesem Sinne noch viel Spaß und Freude mit dem schönsten Hobby der Welt - der Numismatik!

rentner100
13.10.15 - 15:28
Re: Schreckenberger o.J.
Hallo Sammlergemeinde.
Erst will ich mich nochmals bei allen, die es ernst meinen mit diesem Forum bedanken und meine Email an die Gesellschaft für Thüringer-Münzkunde e.V. zur Kenntnis bringen, das ich geschrieben habe:

An die
Gesellschaft für Thüringer-Münzkunde e.V.
1.Vorsitzende Frau ...............

Anfrage zu einem "Schreckenberger"

und ggf. Weiterleitung an Ihr Ehrenmitglied Herrn ...........

Sehr geehrte ........................,

ich darf mich bei Ihnen kurz vorstellen: Mein Name ist Bernhard .,...... und ich bin seit ca. 40 Jahren ein kleiner bescheidener Münzsammler und geschichtlich Interessierter bayerischer, salzburger und RDR Münzen, nicht jedoch von sächsischen Münzen.

Bis zu meiner Pensionierung vor ca. 8 Jahren war ich in unserm Landkreis ..........Kreisbaumeister und für den gesamten Hochbau, den technischen Teil der Baugenehmigungsverfahren die gesamte Bauleitplanung und den technischen Bereich der Denkmalpflege in Verbindung mit dem..... Landesamt für Denkmalpflege verantwortlich.

Dies nur kurz zu meiner Person.

Vor kurzem bekam ich mit anderen Münzen einen sehr gut erhaltenen "Schreckenberger" über den ich nichts groß sagen konnte und so wandte ich mich an das MA-Forum und bekam von einem Forumsmitglied eine Antwort, auf die ich Sie gerne aufmerksam machen möchte. https://www.muenzauktion.info/forum/

Aber Sie können mir sicherlich noch besser Auskunft geben und aus diesem Grunde möchte ich Sie bzw. Herrn ...... gern auf die Bilder meiner Anfrage aufmerksam machen. Wenn dem wirklich so wäre, wie das Forumsmitglied mir mitteilte, würde ich mich freuen einen neuen noch unbeschriebenen Schreckenberger beitragen zu können.

Mit freundlichen Grüßen


Leider habe ich auf meine Email die ich am 10.10.2015 schrieb, noch keine Reaktion gesehen bzw. Antwort erhalten. Ist auch noch zu frisch die Email. Warten wirs ab. Anbei noch neuere Bilder der Münze.




rentner100
17.10.15 - 17:05
Re: Schreckenberger o.J.
Hallo alle susammen, servus bruno (Roland),

gerade hatte mich Herr Lothar Koppe angerufen und mir die Feststellungen von bruno (Roland) bestättigt. Es ist genau so, wie bruno schon angenommen hat, dass der Rüchseitenstempel des abgebildeten Schreckenbergers der Nr. 69 bei Koppe entspricht. Die Vorderseite jedoch anders ist. Allerdings ist exakt die angefragte Münze (siehe Abbildungen nicht im Katalog bei Koppe enthalten. Somit also tatsächlich ein seltenes Stück. Der Unterschied ist auch die Anordnung der Punkte bzw. Doppelpunkte der Umschrift, die Herr Koppe so bisher überhaupt in seiner Sammlertätigkeit (er sagte mir was von über 5.000 Stücken, die er bisher gesichtet hat) noch nicht gesehen bzw. gefunden hat.

Und die wichtigste Erkenntnis die er, Herr Koppe mit dieser Münze gewonnen hat ist, dass mit dem Buchstaben "V" unter dem "I" belegt ist, dass diese Stücke mit dieser Endung jedenfalls zu den Stücken gehören, die vor 1560 geprägt wurden, also in dem Zeitraum zwischen 1557 und 1559. Und es ist tätsächlich auch so, dass diese Variante im Katalog bei Kerrn Koppe nicht zu finden ist.
Beide Schreibweisen (SECVNDI und SECVNDV) gibt es laut Katalog erst bei Schreckenbergern nach 1560.
Die Herrn Koppe übersandten Fotos waren seiner Antwort nach aussagekräftig genug um dies so zu beurteilen.

Dass meine Münze nicht im Katalog von Lothar Koppe enthalten ist, freut mich natürlich umso mehr, unabhängig davon dass es ein sehr rarer "Schreckenberger" ist. Für den bruno (Roland) freut es mich, dass er das so erkannt hat und mir geraten hat mit Herrn Koppe Konatkt aufzusehmnen.

Auch hier im Forum nochmals besten Dank an bruno und im besondern an Herrn Koppe der heute ausführlich über 1/2 Stunde lang mit mir telefoniert hat.
Allen Forums-Mitgliedern noch ein schönes Wochenende

bruno60
23.10.15 - 19:30
Re: Schreckenberger o.J.
Hallo nochmal,

ich habe mich per email auch an Dr. Koppe gewandt mit der Frage um nähere Auskunft u. a. nach der Ursache und Bedeutung von "I über V".
Mit seiner freundlichen Erlaubnis kann ich hier abschließend seine Antwort einstellen.

Zitat:
"... Bei dieser Münze handelt es sich um einen der selteneren von J. F. geprägten Schreckenberger.
Bei der Vielzahl der bekannten (und noch unbekannten) Varianten ist die ”Entdeckung” dieser Münze eigentlich keine Sensation.
Für mich ist etwas ganz anderes eine Sensation, nämlich das mit “I” überschnittene “V” im Stempel.
Entweder wurden zu einem bestimmten Zeitpunkt generell die noch vorhandenen Stempel mit “V” (also SECVNDV) in SECVNDI umgeschnitten, oder der Stempelschneider hat in alter Gewohnheit ein “V” eingeschlagen und es danach mit einem “I” verbessert. In jedem Falle aber belegt dieser Sachverhalt, dass der Typ SECVNDV zeitlich vor den SECVNDI –Typen geprägt worden ist. Diese Reihenfolge war bisher aus keiner historischen Quelle ersichtlich.
Die Ordnung in meinem Buch erfolgte alphabetisch, also SECVNDI vor SECVNDU. Das war offensichtlich falsch. Ihre Münze lieferte jetzt den klaren Beweis für die historisch richtige Reihenfolge.
Das ganze ist also eine Stempelkorrektur, keine Überprägung. Ein doppelte Prägung hat selbstverständlich nicht stattgefunden.

mit freundlichen Grüßen Lothar Koppe"

Das ist doch ein schönes Schlußwort für diesen, wie ich finde, interessanten Beitrag.

Viele Grüße
Roland

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