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Beitrag: Münzbestimmung |
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bumsfallera
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Münzbestimmung |
Hallo Ihr Buntmetaller (Profis),
kann mir jemand helfen diese Münzen zu bestimmen? Ich komme einfach nicht mehr weiter.
Ich habe keinen Katalog aus dem 16.Jh.
Die Silbermedaille finde ich auch nirgends.
Danke im Voraus
Gruß Bumsi
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bruno 20.04.17 - 12:55
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Re: Münzbestimmung |
Hallo Bumsi,
fangen wir mit den einfachsten an (immer bezogen auf das obere Bild):
Mitte - Mitte:
Sachsen - Albertiner, Johann Georg I., Groschen 1626, Kat. Claus/Kahnt Nr.212, ss 10,- vz 30,-
rechts - unten:
Erfurt Stadt, Groschen 1622,
- https://www.ma-shops.de/brom/item.php5?id=150115017 (ähnlich, aber anderes Münzzeichen und einige Abweichungen)
Mitte - unten:
Schlesien - evangelische Stände, 3 Kreuzer 1634
- z.B. https://www.ma-shops.de/brom/item.php5?id=160107019&lang=de&curr=EUR
dann schon schwieriger, da schwer zu erkennen: 4 Groschen von Meißen/Sachsen
links - oben und Mitte: zwei Meißner Groschen, auf den ersten Blick frühe Stücke (Mgr. Friedrich III. bzw. Wilhelm I. ?)
links - unten: Zinsgroschen, schwer zu entziffern
rechts - oben: Rautengroschen, Wilhelm III., Hz. v. Sachsen, Lgr. v. Thüringen
bisher Null Ahnung, da kaum lesbar:
Mitte - oben:
Lesen kann man "MAX(imilian)", nur ahnen "D G R I M . . ." und dann "SEM(per) AV(gustus)",
also Kaiser Maximilian
Viele Grüße
Roland
| bumsfallera 20.04.17 - 18:21
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Re: Münzbestimmung |
hallo bruno, danke für die hilfe. kannst du mir bei der medaille könig albert besuch in rosswein helfen ?
ich finde diese nirgends. gruß bumsi
| bruno 20.04.17 - 20:03
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Re: Münzbestimmung |
Gern geschehen.
Leider kann ich zu der Medaille nichts beitragen, davon hab ich keine Ahnung.
Zu den 4 Groschen von Meißen/Sachsen versuche ich noch etwas genauer zu bestimmen, wird aber schwer wegen der schlechten Erhaltung bzw. Prägeschwäche.
| bumsfallera 23.04.17 - 15:40
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Re: Münzbestimmung |
Hallo Bruno,
Du kannst dir eine Münze raussuchen außer die Medaille. Die schenk ich Dir. Brauch nur Deine Adresse.
Am besten Du kennzeichnest die Münze da ich mich nicht auskenne.
| bruno 27.04.17 - 18:43
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Re: Münzbestimmung |
Hallo Bumsi,vielen Dank für das freundliche Angebot.
Zu dem Erfurter Groschen 1622 habe ich noch einen gefunden, der mit Deinem besser übereinstimmt. Leider kann man das Münzzeichen nicht richtig erkennen, aber sie könnten die Gleichen sein:
https://www.ma-shops.de/saenn/item.php5?id=21880
Zur Medaille gibt es leider keine neuen Erkenntnisse.
Ich schicke Dir noch eine email wegen der Meißner Groschen und Deinem Angebot.
Viele Grüße
Roland
| bruno 07.05.17 - 18:28
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Re: Münzbestimmung |
Hallo Bumsi,
Neuigkeiten zu der letzten unbekannten Münze Mitte - oben:
Wie bereits gesagt, kann man "MAX(imilian)", nur ahnen "D G R I M . . ." und dann "SEM(per) AV(gustus)" lesen.
Die Umschrift auf der anderen Seite lautet:
MO... (MONETA NOVA irgendwie abgekürzt, nicht zu erkennen) AR(genta) REIPV(blicae) HILDE(siensis),
in etwa "Neues Silbergeld des Staates Hildeshein".
D.h. Geld der Stadt, nicht des gleichnamigen Bistums.
Die Ziffer rechts vom Kreuz würde ich als 2 deuten. Da Maximilian II. von 1564 - 1576 regierte, kann es dann ja nur 1572 bedeuten.
Also:
Hildesheim Stadt, 1/24 Taler (Groschen) 1572 - Titel Maximilian II., 1564-1576
Noch ein paar Beispiele (mit mehr oder weniger großen Abweichungen)
https://www.ma-shops.de/saenn/item.php5?id=15700
https://www.ma-shops.de/olding2/item.php5?id=274141
https://www.ma-shops.de/olding2/item.php5?id=274142
https://www.ma-shops.de/knopik/item.php5?id=160613001
Gruß Roland
| bruno 13.05.17 - 13:15
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Re: Münzbestimmung |
Hallo mal wieder, diesmal geht es um den Rautengroschen rechts - oben:
Die Angaben stammen aus dem Katalog von Gerhard Krug - Die meißnisch -sächsischen Groschen 1338-1500
Er ist von Wilhelm III. (1437) 1445-1482, Hz. v. Sachen u. Lgr. v. Thüringen.
Dieser war der Bruder des Kurfürsten Friedrich II. von Sachsen.
Die Rautengroschen (benannt nach dem sächsischen Rautenschild am Beginn der Umschrift) wurden
von ihm nach der Münzordnung von 1456/57 ab 1457 in Gotha geschlagen.
Sie waren sog. Beiwähre zu seinen höherwertigen Großgroschen und galten zu 26 Stück pro rheinischen Goldgulden.
Die Varianten dieser Groschen reichen von den Kat.Nr. 1307 bis 1325 mit jeweils noch mehreren Rückseitenvarianten.
Auf dieser Münze steht DVX SAXONIE, damit fallen die frühen Stücke (1307-1310) weg.
Um weiter einschränken zu können, müßte man die Beizeichen auf der Rückseite mit dem Löwen erkennen können.
Aber da ist beim besten Willen nichts zu machen.
Im Katalog von Holger Mehner könnte es die Nr. 15/38, 15/39, 15/40 oder 15/43 sein.
Diese Varianten werden dort mit ca. 25 EUR in Erhaltung "schön" bewertet.
Zusammengefaßt:
Rautengroschen o. J. (1457-1464)
Wilhelm III. (1437) 1445-1482, Hz. v. Sachen u. Lgr. v. Thüringen
Münzstätte Gotha
mögliche Kat.Nr.:
Krug 1311 ff. - Mehner 15/38
Krug 1314 ff. - Mehner 15/39
Krug - - Mehner 15/40
Krug 1321 ff. - Mehner 15/43
MfG
Roland
| bruno 14.05.17 - 17:58
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Re: Münzbestimmung |
Hallo Bumsi, etwas zum Zinsgroschen links - unten:
Diese wurden seit 1496 in Vorbereitung der großen Münzreform von 1500 geprägt.
21 Zinsgroschen waren 1 Goldgulden oder ab 1500 1 Taler.
Leider ist auf Deinem Stück die Umschrift an den wichtigen Stellen kaum zu erkennen.
Daher alles unter Vorbehalt.
Vorderseite (mit den gekreuzten Schwertern):
Vor dem D.G.DVC.... scheint mir GE. (Georg) zu stehen und davor IO. (Johann).
Da davor noch Platz ist, müßte dort FRI. (Friedrich) stehen.
Also eine Gemeinschaftsprägung von Kfst. Friedrich III., seinem Bruder Johann und seinem Vetter Hzg. Georg.
Im Katalog von Claus Keilitz - Die sächsischen Münzen 1500 - 1547 findet man diese Anordnung für die Zeit von 1507-1525.
Die Kat.Nr. gehen von 54 bis 58 (verschiedene Münzzeichen). Dieses ist auf der Rückseite und nur zu ahnen.
Es könnte ein T (Buchholz) sein, aber nur mit sehr sehr viel Phantasie.
Dabei entfallen 56.1 und 58.1, da diese die Jahreszahl 1525 haben.
Zinsgroschen o. J. (1507-1525)
Friedrich III., Johann, Georg
Münzstätte ??? Buchholz ???
mögliche Kat.Nr.: Keilitz ??? 56 ??? oder 54, 55, 57, 58
Kat.Preis für ss zwischen 35 und 75 EUR
Viele Grüße
Roland
| bruno Gestern - 12:19
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Re: Münzbestimmung |
Hallo Bumsi, eine gute Nachricht.
Der Breite Groschen links oben hat mehr verraten, als gehofft.
Da ist als erstes das Münzzeichen sechsstrahliger Stern mit Vertiefung in der Mitte.
Das ist der Freiberger Münzmeister Thomasinus (1344?-1353?).
In Verbindung mit der Anordnung der Buchstaben C-R-V-X um das Lilienkreuz
bleibt als Regent nur Friedrich II. (1323-1349). Also der, der die Groschenprägung in Meißen einführte.
Dieser Groschen fällt in die Periode von 1347-1349.
Bei Mehner ist es die Nummer 1/23 oder 1/24 (die Unterschiede beim Löwen sind nicht zu erkennen).
Kat.Wert: s 30 EUR , ss 120-130 EUR
Bei Krug ist er unter Nr. 39 bis 48 einzuordnen. Wobei ich nach der Schreibweise von LANGRA ziemlich sicher bin, das es Nr. 46/11 oder 12 ist.
Breiter Groschen o. J. (1347-1349)
Friedrich II. (1323-1349). Mgrf. v. Meißen, Lgrf. v. Thüringen
Münzstätte Freiberg
Krug 46/11 oder 46/12
Mehner 1/23 oder 1/24
Gruß Roland
| bruno 20.05.17 - 01:46
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Re: Münzbestimmung |
So, nun zum Letzten, Links-Mitte:
Kreuzgroschen
Leider ist die Umschrift im wichtigen Abschnitt schwer zu lesen. Durch die schlechte Zentrierung sind einige Teile nicht ausgeprägt.
Nach allen erkennbaren Merkmalen (Kreuz vor dem Löwen, zwei Punkte in der Schwanzkrümmung,
Anordnung der Buchstaben C-R-V-X um das Lilienkreuz) würde ich diesen Groschen
Mgrf. Friedrich III. zuordnen.
Ohne absolute Sicherheit (wichtige Details sind nicht zu erkennen) würde ich sagen:
Kreuzgroschen o. J. (1368-1375)
Friedrich III. (1349-1381), Mgrf. v. Meißen, Lgrf. v. Thüringen
Münzstätte Freiberg
Krug 259/26 oder 259/27
Mehner 2/77 oder 2/78
Bewertung bei Mehner: s 20,-, ss 50.-, vz 100,- EUR
Gruß an alle Altmetallsammler, die mitgelesen haben
Roland
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